Jüdisches Leben in Waldshut-Tiengen

Spurensuche

Der Kulturweg von Tiengen nach Endingen/Lengnau

Bis zur Gleichstellung im 19. Jahrhundert, ist es den Juden nicht erlaubt, ihren Wohnort frei zu wählen. So entwickeln sich am Hochrhein verschiedene Zentren jüdischen Lebens, die jeweils etwa eine Tagesreise zu Fuß auseinander liegen. Dazu zählen Basel/Lörrach, Tiengen, Endingen/Lengnau, Gailingen und Konstanz. Zwischen den jüdischen Nachbargemeinden herrscht reger Kontakt. Es werden gemeinsam Feste gefeiert, Partner gefunden, geheiratet, Verwandte besucht und gehandelt. Bis in das 19. Jahrhundert reist man meist zu Fuß, die wenigen Wohlhabenden auch mit Fuhrwerken. Der Jüdische Kulturweg ermöglicht es uns heute, die damaligen Wohnorte der Juden zu erkunden und die Spuren ihrer Geschichte zu erwandern. Der Kulturweg Tiengen-Endingen/Lengnau weist Besonderheiten auf. • Von 1776 bis 1866 sind die „Judendörfer“ Endingen und Lengnau im Surbtal die einzi - gen Orte der Schweizer Eidgenossenschaft, in denen Juden Wohnrecht haben. Deshalb ist bis heute in beiden Dörfer die Infrastruktur ihrer jüdischen Gemeinden nahezu vollständig erhalten. • Weder in Tiengen noch in Endingen/Lengnau leben die Juden in Ghettos, sondern teilen Straßen und Häuser mit ihren christlichen Mitbürgern. • Der Kulturweg Tiengen – Endingen Lengnau hat einen gewachsenen Mittelpunkt: Bad Zurzach, ehemals Zurzach. Bis ins 19. Jahrhundert ist Zurzach der bedeutendste Markt- und Messeplatz der Eidgenossenschaft. Ein großer Teil der Händler sind Juden, auch aus Tiengen und Endingen/Lengnau. Wer auf dem jüdischen Kulturweg wandert, wandelt somit auf den Spuren der jüdischen Händler, die mit ihren Tragegestellen, Leiterwagen und Fuhrwerken zum Markt nach Zurzach unterwegs waren. Wir empfehlen, den Kulturweg in zwei Etappen zu bewältigen. 1 . Etappe: Von Tiengen nach Bad Zurzach (ca. 9 km)  Tourenbeschreibung  GPS-Tourendaten 2 . Etappe: Von Bad Zurzach nach Endingen/Lengnau ( ca. 13 km)  Tourenbeschreibung  GPS-Tourendaten